Kurvenfahren mit dem Mountainbike und E-Bike

Obwohl das Durchfahren einer Kurve theoretisch auf wenigen Schlüsselelementen basiert, ist die kunstvolle Ausführung in Perfektion eine Herausforderung, die sowohl umfangreiche Erfahrung als auch Können erfordert.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen langsam gefahrenen Kurven, die gelenkt werden, und schnellen, fließend gefahrenen Kurven, bei denen das Fahrrad in die Kurve gelegt wird. Der Übergang zwischen diesen beiden Techniken ist fließend und kann in der Praxis nicht immer klar getrennt werden. Zudem kann eine Kurve immer auf verschiedene Weisen genommen werden. Wichtiger als das starre Festhalten an einer bestimmten Technik oder Schlüsselelementen ist ein lockerer, flüssiger und sicherer Fahrstil in Kurven.

Lenken des Fahrrads (bei niedriger Geschwindigkeit):

Schlüsselelemente:

  • Anfahrt: Sitzen oder stehen, treten oder rollen.
  • Blick in die Kurve → Suche nach der idealen Linie.
  • Einlenken in die gewünschte Richtung. Der Oberkörper dreht sich mit in Fahrtrichtung.
  • Fahrrad leicht in die Kurve legen.
  • Durchfahren der Kurve, Blick auf den Kurvenausgang.

Fahrrad legen (bei höherer Geschwindigkeit → ohne treten):

Schlüsselelemente:

  1. Vor der Kurve:
  • Anfahrt: Stehen, in Grund- oder Aktivposition.
  • Blick: So weit in die Kurve hinein wie möglich → Finde die beste Linie!
  • Geschwindigkeitsregulierung: Bremsen oder beschleunigen auf die richtige Geschwindigkeit.
  • Kurz vor der Kurve kurz aufrichten, um sich anschließend…
  1. Kurveneinfahrt:
  • … in die Kurve «fallen» zu lassen (tief gehen, Fahrrad in den Boden drücken → verbessert die Bodenhaftung).
  • Der Schwerpunkt bleibt grundsätzlich zentral und tief in der Kurve.
  • Vermeide Bremsen in der Kurve, wenn möglich!
  • Fahrrad und Körper in die Kurve lehnen. Inneren Arm leicht strecken, äußeren Arm Ellenbogen beugen.
  • Pedale waagerecht halten oder das kurvenäußere Pedal nach unten belasten (dies erhöht den Anpressdruck der Reifen).
  • Drehen von Hüfte und Oberkörper Richtung Kurvenausgang. Beide Knie zeigen ebenfalls zum Kurvenausgang.
  • Blick auf den Kurvenausgang!

Das Fahren in Kurven mit verschiedenen Zweirädern

E-Bikes unterscheiden sich in ihrem Verhalten nicht von anderen Zweirädern, unabhängig davon, ob es sich um gerade Strecken, Steigungen oder Kurven handelt. Bei der Kurvenfahrt manifestieren sich jedoch die meisten Unterschiede in Bezug auf den Neigungswinkel.

Dieser Winkel eines Zweirads hängt von Faktoren wie dem Kurvenradius, der Geschwindigkeit und dem Schwerpunkt ab. Ein niedriger Schwerpunkt begünstigt in der Regel einen steileren Neigungswinkel. Es wird empfohlen, in Kurven nicht zu bremsen, da durch das Bremsen das Hinterrad entlastet und dadurch die Haftreibung reduziert wird.

Die während der Kurvenfahrt wirkende Kraft ist die Zentripetalkraft, die durch die Reibung auf der Fahrbahn begrenzt wird. Daher ist die Gefahr des Wegrutschens auf nasser Fahrbahn in Kurvenlage größer als auf trockener Fahrbahn.

Motorräder

Mit ihrer höheren Beschleunigung und dem höheren Gewicht haben Motorräder einen Vorteil. Da sie keine Pedale haben und die Reifen eine größere Auflagefläche bieten, können Motorräder stärker in die Kurve gelegt und während der Kurvenfahrt beschleunigt werden.

E-Bikes mit Mittelmotor

Aufgrund der Position des Motors haben diese E-Bikes leicht erhöhte Bodenfreiheit. Ihr Gewicht ist deutlich höher als das von Rennrädern oder Stadträdern. In engen Kurven muss das Pedal, wie bei einem Fahrrad, angehoben werden. Je nach Position und Gewicht des Akkus kann der Schwerpunkt leicht verändert sein, was sich bei schwereren Fahrern relativiert.

E-Bikes mit Hinterradantrieb

Diese verhalten sich ähnlich wie das abgebildete Rennrad. Bei Steigungen wird das Vorderrad entlastet und das Hinterrad belastet, was dem Hinterradantrieb einen Vorteil verschafft – allerdings nicht im Hinblick auf die Kurvenfahrt.

Rennrad

Ein trainierter Fahrer kann ein Rennrad beim Start stärker beschleunigen als der Motor eines E-Bikes. Danach kehrt sich das Verhältnis jedoch um. Um das Rennrad in die Kurve legen zu können, muss das Pedal angehoben werden. Rennradfahrer können in der Kurve nicht beschleunigen, aber sie haben eine wesentlich größere «Reichweite» als ein E-Bike.

Radstand

E-Bikes mit speziellen Rahmen weisen manchmal einen längeren Radstand auf. Viele von ihnen fahren sich deshalb eher wie «Traktoren» und sind nicht die wendigsten. Das Geradeausfahren ist sehr angenehm, das Einschlagen des Rades kann etwas schwerfällig sein und in der Kurve hat der lange Radstand wenig Einfluss.

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